Zehn Jahre Import Promotion Desk – zehn Jahre Importförderung

Seit 2012 vermittelt das Import Promotion Desk (IPD) Importeuren neue Geschäftspartner aus Entwicklungs- und Schwellenländern. Die BVE unterstützt die Arbeit des IPD als Mitglied im Fachbeirat. Zehn erfolgreiche Jahre an der Schnittstelle von Außenhandel und Entwicklungszusammenarbeit – Anlass für einen Rück- und Ausblick.

Quelle: IPD

Das IPD vernetzt kleine und mittelständischen Unternehmen aus ausgewählten Entwicklungs- und Schwellenländern mit europäischen Importeuren. Den Produzenten, u.a. von natürlichen Zutaten und frischem Obst & Gemüse, eröffnet es den Zugang zum europäischen Markt, und die Einkäufer wiederum unterstützt das IPD bei ihrem Sourcing. Auf diese Weise können europäische Importeure ihr Produktportfolio erweitern, z.B. durch verarbeitetes Obst & Gemüse, Kräuter und Gewürze, Kakao, Fette und Öle sowie ihr Beschaffungsmanagement diversifizieren.

In den vergangenen Jahren konnte das IPD bereits eine Vielzahl an Geschäftsabschlüssen zwischen Exporteuren und Importeuren anbahnen. Eine Win-win-Situation für beide Geschäftspartner: Die Exporteure können ihren Umsatz steigern, in den Ausbau ihrer Produktion investieren und Arbeitsplätze schaffen. Die Importeure profitieren von hochwertigen Produkten, attraktiven Beschaffungsmärkten und zuverlässigen Lieferanten.

In 16 Partnerländern und fünf Sektoren aktiv

Begonnen hat das IPD seine Arbeit vor zehn Jahren in drei Entwicklungs- und Schwellenländern und drei Produktgruppen. Heute ist das IPD in 16 Partnerländern und fünf Sektoren aktiv. Ein Schwerpunkt des IPD liegt in der Forst- und Landwirtschaft. Dazu zählen die Sektoren natürliche Zutaten für Lebensmittel, Pharmazie und Kosmetik, frisches Obst und Gemüse, Schnittblumen und nachhaltige Holzprodukte. Zudem fördert das IPD seit 2018 auch nachhaltige Tourismus-Angebote.

Das IPD wird von der weltweit tätigen Entwicklungsorganisation sequa gGmbH in enger Kooperation mit dem Bundesverband Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen e.V. (BGA) durchgeführt. Gefördert wird das IPD vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ).

Initiative zur Importförderung unterstützt beim Sourcing

Das IPD identifiziert kontinuierlich neue Lieferanten in seinen Partnerländern und vernetzt europäische Einkäufer mit diesen geprüften Unternehmen – neutral und kostenfrei. Die Unternehmen in den Partnerländern werden besucht und sorgfältig evaluiert, bevor sie in das IPD-Programm aufgenommen werden. Wesentliche Voraussetzungen sind z.B., dass die Unternehmen die Qualitätsanforderungen der europäischen Einkäufer erfüllen und über die für den Handel nötigen Liefermengen verfügen. Darüber hinaus hat das IPD die Sorgfaltspflichten des Lieferkettengesetzes (LkSG) im Blick und achtet bei der Auswahl auf kurze und damit transparente Lieferketten ohne Zwischenhändler.

Quelle: IPD

Viele Lebensmittelunternehmen greifen bereits auf die Services des IPD zurück. Dank des Sourcings und der Vermittlung durch das IPD sparen sie viel Zeit und Kosten. Zugleich können sie ihr Risiko durch die Vorauswahl des IPD minimieren.

Zudem schult das IPD die Unternehmen im IPD-Programm zu den aktuellen gesetzlichen Anforderungen sowie der grundsätzlichen Bedeutung von verantwortungsvollem unternehmerischen Handeln (Corporate Social Responsibility/CSR). In Trainings sowie individuellen Coachings erfahren die Exporteure, wie sie CSR-Standards in allen Unternehmensfeldern verankern können. Auf diese Weise können Importeure leichter bei den IPD-Lieferanten prüfen, ob die Produktionsbedingungen mit dem Wertesystem der Käufer und Endverbraucher übereinstimmen.

Erfolgreiches Matchmaking in der Lebensmittelindustrie

Das Potenzial in Entwicklungs- und Schwellenländern – insbesondere von natürlichen Zutaten – ist groß und oft noch unentdeckt. Vielen Unternehmen aus Entwicklungsländern bleibt der Zugang zum EU-Markt nur deshalb verwehrt, weil ihnen die Kenntnisse über rechtliche Normen und Einfuhrbestimmungen sowie die notwendigen Zertifizierungen und vor allem auch die Kontakte zu europäischen Händlern fehlen. IPD-Experten beraten die Unternehmen im gesamten Prozess des Qualitätsmanagements und bei der Vermarktung ihrer Produkte. Zudem vermitteln sie das Wissen und die Kompetenzen, wie die Exporteure ihre Wettbewerbsfähigkeit auf dem internationalen Markt steigern können.

Auf internationalen Fachmessen, virtuellen Events, Beschaffungs- und Einkäuferreisen bringt das IPD dann die Unternehmen im IPD-Programm mit potenziellen Geschäftspartnern, u.a. aus der Lebensmittelindustrie, zusammen. Das IPD ist auf den großen internationalen Fachmessen präsent. Im Bereich natürliche Zutaten und frisches Obst & Gemüse sind dies z. B. Anuga, Biofach, SIAL, FIE sowie Fruit Logistica und Fruit Attraction.

Während der Covid-19-Pandemie hat das IPD eine Vielzahl an Online-Angeboten entwickelt, um seine Arbeit fortzusetzen. Viele der Formate bleiben bestehen und nun unterstützen IPD-Experten deutsche und europäische Unternehmen auch in virtuellen Meetings bei der Erschließung neuer Beschaffungsmärkte und vernetzen sie mit ausgewählten und geprüften Produzenten aus Entwicklungs- und Schwellenländern.

Produkte für die Lebensmittelindustrie

In den Produktgruppen natürliche Zutaten (https://www.importpromotiondesk.de/produktbereiche/natuerliche-zutaten/) und frisches Obst & Gemüse (https://www.importpromotiondesk.de/produktbereiche/frisches-obst-gemuese/) ist das IPD von Beginn an engagiert. Seit zehn Jahren wächst das Angebot stetig. Mit Kenia und Madagaskar hat das IPD in diesem Jahr zwei neue Partnerländer in sein Programm aufgenommen, die das Angebot bereichern werden. Für hochwertige sowie biozertifizierte Naturprodukte wächst die Nachfrage kontinuierlich. Auf der Biofach präsentiert das IPD jährlich sein wachsendes Angebot an Produkten in Bio-Qualität.

Erfolgsrezept Nachfrageorientierung

Bei der Auswahl der Branchen und Produkte arbeitet das IPD nachfrageorientiert. Es fördert gezielt den Export von Produkten, für die es auf dem deutschen und europäischen Markt eine hohe Nachfrage gibt. Damit wird sichergestellt, dass die Unternehmen langfristig Absätze auf dem Exportmarkt erzielen. Das ist die notwendige Basis, damit Unternehmen in ihre Produktionsanlagen und Entwicklungs- und Schwellenländer in den Aufbau von effizienten Wirtschaftsstrukturen investieren.

Bei der Auswahl der Produkte, die gefördert werden, prüfen die IPD Experten anhand von Marktstudien und Nachfrageanalysen sehr genau, welche Produkte eine wachsende Bedeutung auf dem deutschen und europäischen Markt haben. Dabei unterstützt u.a. auch der Fachbeirat des IPD. Im Fachbeirat sind Unternehmen, Branchenverbände, Organisationen der Außenwirtschaft und der Entwicklungszusammenarbeit vertreten. Die BVE bringt ihre Expertise bei den Produktgruppen „natürliche Zutaten“ und „frisches Obst & Gemüse“ ein und gibt auch Hinweise zu Produkttrends. Bereits seit Jahren begleitet die BVE seine Arbeit und strategische Ausrichtung. Auf diese Weise ist die Lebensmittelbranche gut im IPD repräsentiert und die Bedürfnisse der Importunternehmen spiegeln sich im Angebot des IPD wider.

Mehr Informationen: www.importpromotiondesk.de

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