Für die Produktion verarbeiteter Lebensmittel ist die deutsche Ernährungsindustrie auf eine stabile Versorgung mit Agrarrohstoffen aus dem In- und Ausland angewiesen. Nur, wenn Rohstoffe in entsprechend hoher Qualität und in ausreichender Menge zur Verfügung stehen, können daraus qualitativ hochwertige Produkte hergestellt werden.
Rund drei Viertel der in der deutschen Ernährungsindustrie verarbeiteten Rohstoffe stammen aus Deutschland. Ein Viertel der Rohstoffe wird im europäischen und außereuropäischen Ausland eingekauft, da sie in Deutschland nicht in ausreichenden Mengen vorhanden sind oder nicht angebaut werden können. Von den importierten Rohstoffen stammen auch zahlreiche Produkte aus Schwellen- und Entwicklungsländern.
Mit dem globalen Einkauf von Rohstoffen und der Zunahme globaler Krisen werden die Lieferbeziehungen von Unternehmen sowie die Lieferketten komplexer und unzuverlässiger. Dadurch nehmen die Risiken entlang der Lieferkette zu. Wo sehen Unternehmen der Lebensmittelbranche diesbezüglich die größten Risiken? Welche Maßnahmen werden im Sinne des präventiven Risikomanagements ergriffen?
Und sind die Unternehmen auf den Ernstfall und auf die neue Gesetzgebung vorbereitet?
Die AFC Risk & Crisis Consult GmbH (AFC) ist gemeinsam mit der Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie e.V. (BVE) diesen Fragestellungen in ihrer aktuellen Studie zum Risiko- und Krisenmanagement in der Ernährungsindustrie nachgegangen.
Im Jahr 2022 haben 412 für das Risiko- und Krisenmanagement verantwortliche Mitarbeiter aus der Ernährungsindustrie an dieser Studie zu den folgenden Schwerpunktthemen teilgenommen:
- Risikomanagement und globale Lieferketten
- Aktuelle und zukünftige Risikothemen
- Umgesetzte Maßnahmen im Risikomanagement
- Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz
- Resilienzen
Soweit möglich, wurden diese Ergebnisse mit vergleichbaren Studien, die wir im Jahr 2015, 2018 und 2020 durchgeführt haben, in Kontext gebracht, so dass sich ein Trend ablesen lässt.