Verantwortung für unsere gemeinsamen Nachhaltigkeitsziele zu übernehmen, ist eine Aufgabe für alle Unternehmen und Institutionen in Deutschland. Dies gilt insbesondere auch für die Unternehmen der deutschen Ernährungsindustrie. Sie stellen sich ihrer Verantwortung für Nachhaltigkeit und steigern ihr ökonomisches, ökologisches und soziales Engagement für wichtige Lebensumstände nachfolgender Generationen mit einer wachsenden Weltbevölkerung. Nachhaltigkeit in der Lebensmittelherstellung hat weltweite Bedeutung und stellt sich der Herausforderung, die Ernährung einer wachsenden Weltbevölkerung auf eine Weise zu sichern, die für die Umwelt und die Menschen tragfähig ist und auch das Tiewohl schützt. Nachhaltigkeit kann nur gemeinsam erreicht werden.
Für viele Lebensmittelhersteller ist nachhaltiges Wirtschaften heute bereits ökonomisch unabdingbar, weil ohne eine intakte Umwelt, eine kaufkräftige Gesellschaft sowie gesunde Konsumenten keine Gewinne möglich sind. Gleichzeitig erleben die Unternehmen zunehmend den Einfluss des Klimawandels auf ihre Rohwarenverfügbarkeit sowie die Verschärfung des Sozialgefälles in globalen Lieferketten.
Die deutsche Ernährungsindustrie muss Lösungen für eine nachhaltige Lebensmittelproduktion vorantreiben und kann sich dadurch auch international Wettbewerbsvorteile verschaffen. Nachhaltiges Handeln fängt im eigenen Unternehmen an und geht über das Hoftor hinaus, indem es z. B. Lieferketten- und Rohstoffmanagement, Energieeffizienz und Abfallvermeidung, aber auch die Qualität von Arbeit und gemeinsam mit den Kunden das soziale Engagement betrifft. Schließlich können nachhaltige Produkte nur durch verstärkte Nachhaltigkeitsleistungen auf allen Stufen der Wertschöpfungskette erreicht werden.
Gute Beispiele, ausstrahlende Aktivitäten und Initiativen sind vielfältig. Sie machen Mut, um den zahlreichen weiteren Herausforderungen zu begegnen. Eine Hauptrolle spielt die Frage, wie man von der einzelnen Maßnahme zu einer Strategie kommt und wie sich daraus messbare und erreichbare Ziele entwickeln lassen. Was bedeutet es, Nachhaltigkeit als Unternehmenspolitik in allen Geschäftsbereichen und Stufen der Wertschöp fung zu verankern? Wie soll man kommunizieren, wo und wie sich die Unternehmen für mehr Nachhaltigkeit engagieren? Wie soll mit Anforderungen der Stakeholder und Kunden umgegangen werden?
Die Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie (BVE) möchte die Ernährungsindustrie bei der Entwicklung wirksamer Nachhaltigkeitsstrategien und -indikatoren unterstützen. Sie tut dies im Dialog mit dem Rat für Nachhaltige Entwicklung (RNE), der die Bundesregierung berät und den Deutschen Nachhaltigkeitskodex (DNK) ins Leben gerufen hat. Mit diesem Branchenleitfaden zum DNK fördert der Spitzenverband der Lebensmittelhersteller die Bereitschaft der Unternehmen zu mehr Transparenz über ihre Leistungen und Ziele. Gleichzeitig bietet er Orientierung und Anleitung, um den neuen gesetzlichen Anforderungen an eine nachhaltige Unternehmensführung gerecht zu werden. RNE und BVE möchten Unternehmen unterstützen, ihre Geschäftspraxis auf den Prüfstand zu stellen, die vorhandenen Potenziale zu identifizieren, zu mobilisieren und zu beschreiben, wo ihr Unternehmen auf dem Weg in ein integriertes Nachhaltigkeitsmanagements steht. Dazu gehört auch, über Zielkonflikte zu sprechen, über Hindernisse und wie man sie bewältigen kann.