Konjunktur
Die deutsche Ernährungsindustrie erwirtschaftete im November 2021 einen Umsatz von 16,8 Milliarden Euro und steigerte das Vorjahresergebnis damit um 10,7 Prozent. Das Umsatzplus resultierte sowohl aus steigenden Verkaufspreisen als auch einem schwachen Vorjahresergebnis im Zuge der Corona-Einschränkungen. Der Inlandsumsatz betrug 10,9 Milliarden Euro und lag damit 9,9 Prozent über dem Vorjahresergebnis. Bei steigenden Verkaufspreisen von plus 5,4 Prozent verzeichnete die Branche einen Absatzzuwachs von 4,2 Prozent. Das Auslandsgeschäft konnten die Hersteller mit einem Umsatzergebnis von 5,8 Milliarden Euro um plus 12,3 Prozent im Vorjahresvergleich ebenfalls deutlich ausbauen. Der Auslandsabsatz konnte um 4,2 Prozent gesteigert werden, die Verkaufspreise legten gleichzeitig um 7,8 Prozent zu. Neben einem steigenden Umsatz- und Absatzergebnis bauten die Hersteller zudem ihre Lebensmittelproduktion aus: Der kalender- und saisonbereinigte Produktionsindex stieg im November um 7,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Agrarrohstoffmärkte
Die Agrarrohstoffkosten sind einer der größten Kostenfaktoren für die Lebensmittelproduktion. Besonders steigende Rohstoffkosten sind eine zusätzliche Belastung für die Unternehmen und wirken sich mittelfristig auf die Verbraucherpreise aus. Die Preisentwicklung an den globalen Agrarrohstoffmärkten folgt den Angebots- und Nachfrageschwankungen. Im Dezember 2021 stieg der HWWI-Rohstoffpreisindex für Nahrungs- und Genussmittel um 3,1 Prozent im Vormonatsvergleich, mit plus 38,8 Prozent über dem Vorjahreswert liegt der Index damit weiterhin auf hohem Niveau.
Ausblick: Geschäftsklima
Der monatlich erscheinende ifo-Geschäftsklimaindex ist ein Indikator für die Stimmung und Erwartungen der Ernährungsindustrie. Im Januar 2022 hat sich die Stimmung der Lebensmittelhersteller moderat aufgehellt. Der Saldo des Geschäftsklimas ist auf -5,0 Punkte gestiegen, nach minus 10,8 Punkten im Vormonat. Die Beurteilung der aktuellen Geschäftslage sank dabei im Vormonatsvergleich um 3,3 Punkte auf insgesamt plus 2,4 Punkte. Der Blick in die Zukunft fiel im Januar zwar freundlicher aus, mit einem Saldo von minus 12,2 Punkten übersteigt die Anzahl der Hersteller mit sinkenden Geschäftserwartungen die der Hersteller mit positiven Erwartungen jedoch weiterhin. Im Vormonatsvergleich stieg der Saldo um 13,7 Punkte.
Konsumklima und Verbraucherpreise
Für die Stimmungslage bei den Verbrauchern ist das GfK Konsumklima ein wichtiger Indikator. Der Abwärtstrend der Verbraucherstimmung wurde im Januar gestoppt, sowohl die Konjunktur- und Einkommenserwartung als auch die Anschaffungsneigung verbesserten sich gegenüber dem Vormonat. Der Konsumklimaindex lag im Januar bei minus 6,9 Punkten und sank damit um 5,1 Punkte im Vormonatsvergleich. Auf Basis der positiven Entwicklung der Indikatoren prognostiziert die GfK für Februar 2022 einen Saldowert des Konsumklimas von minus 6,7 Punkten.
Im Dezember 2021 stiegen die Lebensmittelpreise um plus 0,9 Prozent und die allgemeinen Verbraucherpreise um plus 0,5 Prozent im Vergleich zum Vormonat. Im Vorjahresvergleich legten die Lebensmittelpreise um 5,9 Prozent und die allgemeinen Verbraucherpreise um 5,3 Prozent zu.