Anlässlich der ANUGA 2025 veröffentlichen die Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie (BVE) und das Deutsche Institut für Lebensmitteltechnik (DIL) die Studie „Impulse für den Standort Deutschland – Neue Chancen durch Künstliche Intelligenz und Kreislaufwirtschaft“.
Die Publikation beleuchtet drei zentrale Bereiche, die maßgeblich über die Wettbewerbsfähigkeit und Zukunftsfähigkeit der Branche entscheiden: Erstens zeigt sie auf, wie Kreislaufwirtschaft und Künstliche Intelligenz ineinandergreifen können. Kreislaufwirtschaft eröffnet neue Möglichkeiten, Nebenströme und Rohstoffe im Produktionsprozess effizienter zu nutzen, während KI dabei hilft, Qualitätssicherung, Prozesssteuerung und Ressourceneinsatz zu optimieren. Gemeinsam bilden diese Ansätze ein Fundament für mehr Nachhaltigkeit und Produktivität.
Darüber hinaus gibt eine Verbraucherbefragung Aufschluss über die Akzeptanz und Erwartungen in der Gesellschaft. Mehr als 70 Prozent der Befragten kaufen gezielt Lebensmittel „Made in Germany“ – vor allem wegen hoher Qualität, Sicherheit und kurzer Transportwege. Zugleich betonen sie, dass Investitionen in nachhaltige Technologien nur möglich sind, wenn die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen stimmen. Das verdeutlicht die Verantwortung von Politik und Wirtschaft, Planungssicherheit und verlässliche Rahmenbedingungen zu schaffen.
Schließlich macht die Studie anhand konkreter Praxisbeispiele sichtbar, dass Innovationen längst Realität am Standort Deutschland sind: Unternehmen wie KuchenMeister, GoodMills Innovation oder Unilever zeigen, wie Kreislaufwirtschaft und KI bereits in der Praxis eingesetzt werden – von der Optimierung von Materialflüssen über ballaststoffreiche Upcycling-Produkte bis hin zu automatisierten Produktionsprozessen. Diese Beispiele stehen stellvertretend für eine Branche, die trotz steigender Kosten, Bürokratie und Fachkräftemangel kreative Wege findet, um wettbewerbsfähig zu bleiben und zugleich Verantwortung für Umwelt und Gesellschaft zu übernehmen.
Mit dieser Publikation wollen die BVE und das DIL aufzeigen, wie Unternehmen die Potenziale von Kreislaufwirtschaft und Künstlicher Intelligenz nutzen können. Sie liefert damit nicht nur Daten und Analysen, sondern auch Inspiration: Sie zeigt, dass technologische Innovation und nachhaltiges Wirtschaften Hand in Hand gehen können – und dass die deutsche Ernährungsindustrie das Potenzial hat, eine Vorreiterrolle einzunehmen.
Hier finden Sie die vollständige Studie zum >> Download.
In der Ernährungsindustrie erwirtschaften knapp 6.000 Betriebe einen jährlichen Umsatz von 232,7 Milliarden Euro. Mit rund 658.000 Beschäftigten ist diese Branche bei den Beschäftigtenzahlen der viertgrößte Industriezweig Deutschlands und nach Umsatz sogar der drittgrößte. Dabei ist die Branche klein- und mittelständisch geprägt. 90 Prozent der Unternehmen der deutschen Ernährungsindustrie gehören dem Mittelstand an. Die Exportquote von 36 Prozent zeigt, dass Kunden auf der ganzen Welt die Qualität deutscher Lebensmittel schätzen.