Zahl der Bio-Käufer leicht gestiegen
2021 bekunden etwas mehr Verbraucherinnen und Verbraucher, Bio-Produkte zu kaufen, als noch im Jahr davor. 38 Prozent der Befragten geben an, häufig (33 Prozent) oder ausschließlich (5 Prozent) Bio-Produkte zu kaufen. Das ist insgesamt ein Prozent mehr als im Jahr zuvor. Mit Blick auf die Zukunft schätzen 47 Prozent der Befragten, dass sie häufig (41 Prozent) oder ausschließlich (6 Prozent) Bio-Lebensmittel erwerben werden. Als Gründe für den Kauf von Bio-Lebensmitteln gaben die Befragten vor allem regionale Herkunft, artgerechte Tierhaltung, eine gesunde Ernährung und möglichst naturbelassene Lebensmittel an. Knapp ein Fünftel (19 Prozent) aller Befragten greift derzeit gar nicht zu Bio-Lebensmitteln.
Die Nachfrage nach Bio-Produkten ist nach wie vor am größten bei Eiern, Obst und Gemüse, gefolgt von Kartoffeln, Milchprodukten sowie Fleisch- und Wurstwaren. Dementsprechend ist auch der Bio-Marktanteil bei Eiern mit 15,4 Prozent unter allen Lebensmitteln am höchsten, wie der Branchenreport des Bundes Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW) zeigt. Bei Konsummilch liegt der Bio-Anteil bei elf Prozent, bei frischem Gemüse 8,4 Prozent. Und 7,4 des frischen Obsts auf dem Markt ist Bio. Der Marktanteil von Bio-Fleisch ist trotz großen Zuwächsen weiterhin gering. Bei Bio-Geflügel macht er mengenmäßig 2,6 Prozent aus, bei anderem Fleisch 3,6 Prozent.
Supermärkte deutlich vor Discountern
Gekauft werden die Bio-Produkte weiterhin am häufigsten im Supermarkt: Neun von zehn befragten Bio-Käuferinnen und -Käufer nutzen hier das Angebot. Discounter liegen an zweiter Stelle, mit 71 Prozent jedoch mit deutlichem Abstand zu den Supermärkten. Etwa sechs von zehn Befragten nannten zudem Bäckereien, Wochenmärkte, Metzgereien und erzeugende Betriebe als Einkaufsorte. Etwa knapp die Hälfte kauft Bio-Produkte im Bio- oder Naturkostladen. Bei der Frage, ob sie das deutsche Bio-Siegel kennen, gaben 82 Prozent der Befragten an, dass ihnen das Siegel vom Aussehen her bekannt ist.
Das Öko-Barometer wird vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft seit 2002 regelmäßig in Auftrag gegeben. Als repräsentative Umfrage ermittelt es, wie oft und warum Verbraucherinnen und Verbraucher biologisch erzeugte Lebensmittel kaufen. Und es gibt Auskunft darüber, welche Aspekte ihnen dabei besonders wichtig sind.
„Mehr als ein Trend“
„Bio ist längst mehr als nur ein Trend“, sagte der Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft der Deutschen Presse-Agentur und setzt auf einen stärkeren Schub für Biolebensmittel in Deutschland. SPD, Grüne und FDP haben im Koalitionsvertrag vereinbart, dass der Ökolandbau in Deutschland bis 2030 auf 30 Prozent der landwirtschaftlichen Fläche zulegen soll. Aktuell sind es 10,3 Prozent.