Fisch bleibt fester Bestandteil der Ernährung in Deutschland

Ob Lachs, Hering oder Garnelen: Fisch und Meeresfrüchte gehören fest zum Speiseplan vieler Menschen in Deutschland. Nach aktuellen Zahlen des Fisch-Informationszentrums (FIZ) lag der Verbrauch im Jahr 2024 bei rund 12,8 Kilogramm pro Kopf. Damit ging der Konsum im Vergleich zum Vorjahr zwar leicht zurück, insgesamt bleibt der Fischgenuss aber auf stabilem Niveau.

Frisches Lachsfilet auf Schneidebrett mit Salz und PetersilieQuelle: Foodlovers / Adobe Stock

Besonders beliebt blieben gefrorene Produkte (127.040 Tonnen) und Frischfisch (75.209 Tonnen). Leichte Zuwächse gab es beim Räucherfisch, dessen Absatz um 2,3 Prozent stieg. Auch Konserven legten leicht zu, während marinierte Produkte etwas an Beliebtheit verloren.

Lachs führt die Rangliste an

An der Spitze der beliebtesten Fischarten stand erneut der Lachs mit einem Marktanteil von 22,6 Prozent. Ihm folgen Alaska-Seelachs (19,8 Prozent), Thunfisch (14,6 Prozent), Hering (11 Prozent) und Garnelen (10,1 Prozent). Zusammengenommen machen diese fünf Arten fast 80 Prozent des gesamten Fischkonsums in Deutschland aus.

Infografik: Beliebteste Fischarten in Deutschland 2024 mit Marktanteilen von Lachs, Alaska-Seelachs, Thunfisch, Hering und GarnelenQuelle: FIZ - Fischinformationszentrum

Preise bleiben moderat

Obwohl die Preise für Fischprodukte in den letzten Jahren gestiegen sind, fiel der Anstieg im Vergleich zu anderen Lebensmitteln moderat aus. Der Preisindex für Fisch lag 2024 bei 129,4 Punkten und damit leicht unter dem allgemeinen Lebensmittelindex von 133,2. Besonders günstig waren Konserven (7,69 €/kg) und Marinaden (8,28 €/kg), während Räucherfisch mit 21,55 €/kg die Premiumkategorie bildet.

„Zuletzt sind die Preise für Fisch nur noch moderat gestiegen“, sagte Stefan Meyer, Geschäftsführer des Fisch-Informationszentrums, bei der Vorstellung des Fischreports 2024. Bei den Preisanhebungen sei „das Ende der Fahnenstange erreicht“.

Regionale Unterschiede: Hamburg liegt vorn

Beim Fischkonsum zeigen sich deutliche regionale Unterschiede. Während im Süden traditionell weniger Fisch gegessen wird, legte Hamburg kräftig zu und erreichte mit 7 Kilogramm Produktgewicht pro Kopf den Spitzenwert, ein Plus von 13,3 Prozent. Schleswig-Holstein behauptete mit 6,6 Kilogramm seine starke Position. Schlusslicht bleibt Baden-Württemberg mit 4,6 Kilogramm pro Kopf.

Herkunft wichtiger als Preis

Für die Verbraucherinnen und Verbraucher wird Transparenz immer wichtiger. Laut FIZ achteten 51 Prozent beim Kauf auf das Fanggebiet und die Herkunft des Fisches, also Wildfang oder Aquakultur. Bei frischem, tiefgekühltem oder geräuchertem Fisch sind diese Angaben verpflichtend. Viele Hersteller gehen auch bei verarbeiteten Produkten freiwillig weiter und kennzeichnen detailliert. Eine FIZ-Studie zeigt, dass 90 Prozent der Produkte mit Artangaben, 87 Prozent mit Herkunftsangaben und 64 Prozent mit Umweltzertifizierungen versehen waren.

International bleibt Deutschland zurückhaltend

Im internationalen Vergleich gehört Deutschland trotz stabiler Nachfrage zu den zurückhaltenden Fischkonsumenten. Während hierzulande 12,8 Kilogramm pro Kopf erreicht wurden, liegen Länder wie Island mit 85,4 Kilogramm oder Portugal mit 53,6 Kilogramm weit vorne.

Fazit: Stabiler Markt mit klaren Trends

Der deutsche Fischmarkt zeigt sich insgesamt stabil. Zwar wurde im Vergleich zum Vorjahr etwas weniger Fisch gegessen, die Nachfrage bewegt sich jedoch weiterhin auf solidem Niveau. Regionale Unterschiede, ein wachsendes Interesse an Herkunft und Transparenz sowie moderate Preisentwicklungen prägen das Bild. „Fisch bleibt ein fester Bestandteil der Ernährung in Deutschland. Trotz steigender Preise greifen die Verbraucher regelmäßig zu und achten dabei zunehmend auf Herkunft und Nachhaltigkeit“, betonte FIZ-Geschäftsführer Stefan Meyer.

Mit seiner jährlichen Analyse liefert das Fisch-Informationszentrum (FIZ) wertvolle Einblicke in einen Markt, der für viele Menschen in Deutschland ein Stück kulinarische Vielfalt sichert.

Hier geht`s zum ausführlichen Fischreport 2024.