Bereits 2021 stiegen die Preise im Vorjahresvergleich für Rohöl der Sorte WTI um 72,9 Prozent und für Rohöl der Sorte Brent um 66,5 Prozent. Beim Gas, das für die Ernährungsindustrie besonders wichtig ist, stiegen 2021 die Preise für EU-Erdgas sogar um 397,1 Prozent und für US-Erdgas um 91,2 Prozent im Vorjahresvergleich.
Quelle: ernaehrungsindustrie.de
Dazu kommen zusätzliche Preissteigerungen für Gas und Öl im direkten Zusammenhang mit dem Krieg in der Ukraine seit dem 24. Februar 2022. Die Preise für importiertes Erdgas waren gemäß dem Statistischen Bundesamt im März 2022 um 304,3 Prozent höher als im März 2021. Die Erzeugerpreise bei Abgabe an die Industrie stiegen um 206,8 Prozent. Der Preis für Importiertes Erdöl war laut Statistischem Bundesamt im März 2022 um 81,3 Prozent als im März 2021. Die Preise für elektrischen Strom bei Abgabe an industrielle Abnehmer erhöhten sich im März 2022 um 96,0 Prozent und für elektrischen Strom bei Abgabe an gewerbliche Anlagen um 15,2 Prozent im Vergleich zu März 2021, wie das Statistische Bundesamt mitteilte.
Die Ernährungsindustrie ist sehr energieintensiv. Produkte müssen erhitzt oder gekühlt, gemahlen, gepresst oder gemischt werden. Um den Energieverbrauch zu senken, investieren die Unternehmen seit Jahrzehnten viel in ihre Effizienz und nachhaltige Energieträger. Dennoch ist eine staatliche Energieversorgung zu bezahlbaren Preisen essenziell für die Lebensmittelversorgung in Deutschland.
Forderungen der BVE
- Die Ernährungsindustrie braucht Planungssicherheit bei der Energieversorgung. Die Regierung muss die Energieversorgung dauerhaft gewährleisten.
- Berücksichtigung der Nahrungsmittelherstellung als „Kritische Infrastruktur“ im Fall der Verknappung von Erdgas und Priorisierung bei der Konzeption von Vorranglisten.
- Die rasant steigenden Preise bei Rohstoffen können nicht allein von der Ernährungsindustrie getragen werden. Eine Entlastung bei den Energiepreisen unter anderem bei Mineralölsteuer, Stromsteuer und Netzentgelten ist dringend erforderlich.
Das Argumentationspapier „Die Ernährungsindustrie an der Belastungsgrenze“ können Sie hier downloaden.