Junge und ältere Verbraucher setzen andere Prioritäten beim Lebensmitteleinkauf

Wie Verbraucher in Deutschland, Österreich und der Schweiz einkaufen, unterscheidet sich je nach Altersgruppe deutlich. Das zeigt der aktuelle Behavior Change Report des Marktforschungsunternehmens YouGov. Zwar nutzen alle Generationen ähnliche Einkaufsstätten, doch ihre Erwartungen an Services und das Einkaufserlebnis variieren.

Frau scannt ein Produkt an der Supermarktkasse und hält dabei ein Smartphone in der HandQuelle: Mediaphotos / AdobeStock

Unabhängig vom Alter spielt der Preis beim Lebensmitteleinkauf eine wichtige Rolle. Das gilt für jüngere Konsumenten unter 35 Jahren ebenso wie für ältere ab 55 Jahren. Preisorientiertes Verhalten zeigt sich insbesondere in der hohen Relevanz von Hard-Discountern. Jüngere planen zu 29 Prozent, dort künftig häufiger einzukaufen. Auch bei den über 55-Jährigen bleibt das Format beliebt. Hier ergibt sich ein erwarteter Zuwachs von 9 Prozentpunkten. In anderen Handelsformaten gehen die Tendenzen auseinander. Während sich jüngere Verbraucher offen gegenüber Super- und Hypermärkten zeigen, planen 14 Prozent der älteren Generation, ihre Einkäufe in Hypermärkten zu reduzieren. Nur 3 Prozent wollen dort mehr einkaufen.

Effizienz trifft auf Orientierung

Beim Einkaufserlebnis haben die Generationen unterschiedliche Vorstellungen. Für jüngere Konsumenten ist eine zügige Abwicklung zentral. 27 Prozent wünschen sich einen schnelleren Kassiervorgang. Auch digitale Services und eine klare Navigation durch den Markt spielen für diese Zielgruppe eine größere Rolle.

Ältere Kunden legen mehr Wert auf Übersichtlichkeit und eine vertraute Ladenstruktur. 26 Prozent bevorzugen einen gewohnten Aufbau, 25 Prozent wünschen sich weniger unübersichtliche Gänge. Generationenübergreifend bleibt der Wunsch nach freundlichem Personal ein konstanter Faktor.

Technologieeinsatz mit Vorbehalten

Neue Technologien wie personalisierte Angebote oder KI-gestützte Services stoßen bei jüngeren Konsumenten auf größere Offenheit. 43 Prozent sehen hier Potenzial. In der älteren Generation sind es 14 Prozent. Zugleich bleibt der Datenschutz ein zentrales Thema. 36 Prozent der unter 35-Jährigen und 39 Prozent der über 55-Jährigen betonen, dass es wichtig ist, die Kontrolle über die eigenen Daten zu behalten.

Heterogene Erwartungen erfordern differenzierte Ansätze

Die Ergebnisse der YouGov-Studie zeigen, dass sich Handelsformate und Einkaufsgewohnheiten zunehmend differenzieren. Während der Preis für viele Konsumenten ein wichtiges Entscheidungskriterium bleibt, rücken bei der Wahl des Einkaufsortes auch andere Faktoren in den Vordergrund, etwa Struktur und Service.